Farbwelten

Grundlagen zu Farben

Wir nehmen die Welt als äusserst farbig wahr.
Farben begegnen uns, sobald genügend Licht vorhanden ist, um mehr als nur dunkle Flächen und schemenhafte Konturen wahrzunehmen.
Bei wenig Licht nehmen die im Augenhintergrund angeordneten Stäbchenzellen Helligkeitsunterschiede wahr und leiten diese Informationen an das Hirn weiter.
Hat es genügend Licht, kommen drei Arten von Zäpfchenzellen (ebenfalls im Augenhintergrund) hinzu, die uns nun auch Farben besser wahrnehmen lassen.

Mehr Informationen dazu finden Sie zum Beispiel hier: dasgehirn.info

Wie man Farben wahrnimmt, ist sehr individuell.
Ein Beispiel: Wir wissen alle, wie eine Zitrone aussieht und welche Farbe sie hat. Wirklich?
Haben wir das Bild einer Zitrone in Italien bei Abendlicht, eine Zitrone im Laden bei kaltem LED-Licht oder am Esstisch bei warmem Licht im Kopf?
Kommt dazu, dass man sich entscheiden muss, ob die Zitrone sehr reif oder noch etwas grünlich und damit unreif ist.
Es hängt davon ab, wo man sich befindet, welches Licht gerade scheint und in welcher Stimmung man sich gerade selbst fühlt.

Gelb ist also nicht einfach Gelb!
Die Farbwahrnehmung hängt aber von noch viel mehr Faktoren ab. Auch Alter, Schulung im Farben sehen oder kulturelle Zusammenhänge spielen eine wichtige Rolle.

Farben sind also keine fixe Grösse, sondern sind von den Situationen abhängig, in denen man sie sieht – und dieselbe Farbe wird nicht von allen Menschen genau gleich wahrgenommen.

Nun kommt es noch besser:

Farben als Material gibt es nicht!

Was wir sehen, ist eine Farbwahrnehmung, die das Hirn aus verschiedenen Informationen zusammensetzt.

Licht trifft auf eine Oberfläche.
Die Eigenschaften dieser Fläche bestimmen darüber, was wir später als Farbton wahrnehmen. Ein dunkles Material schluckt einen Grossteil der Lichtstrahlen, die auf das Material treffen. Nur wenige Lichtanteile werden wieder reflektiert.
Ein helles Material reflektiert viel Licht.
Wir sehen einen hellen Farbton.

Diese Eigenschaften bestimmen die Sättigung (Chroma) und die Helligkeit (Lightness) der Oberfläche.
Nun kommen noch die Farbe des Lichts und die Materialeigenschaften hinzu:

Es gibt zwei hauptsächliche Wahrnehmungsformen von Farbe:

1. Additive Farbmischungen = Farben aus Licht

2. Subtraktive Farbmischungen = Farbwahrnehmungen auf Materialien


1. Additive (aufhellende) Mischung – Farben aus Licht

Mit einem Prisma kann gerichtetes, farbloses Licht in die Spektral-Farben zerlegt werden, indem die Strahlen über eine Kante des Glaskörpers geleitet werden. Das Licht fächert sich dabei in ein Spektrum von Farben auf, wie wir sie vom Regenbogen bestens kennen.
Das Licht selbst hat keine Farben gespeichert!
Richtet man diese Strahlen mit einer Sammellinse auf einen Punkt aus, entsteht wiederum weisses Licht.
Der Raum selbst muss möglichst dunkel sein, damit die Farben leuchten können.

Spektralfarben kann man auch durch das Prisma an Kanten von Schwarz-weissen Formen sehen.

Eine weitere Möglichkeit, um mit Licht zu experimentieren, bieten Leuchten in den Farben Rot, Grün und Blau. Richtet man diese Lichter auf einen Punkt, entsteht bei genauer Aussteuerung der Farben wieder farbloses Licht!

Man bezeichnet dies als additive Mischung.

Dafür sind nur farbige Lichtquellen verwendbar.
Wir alle kennen additive Farben von Computer- und Fernsehbildschirmen mit dem sogenannten RGB-Farbraum (für RED, GREEN und BLUE). Für die Druckindustrie ist es eine der grössten Herausforderungen, RGB-Farben, die auf Computer-Bildschirmen bunt und farbstark aussehen, in gedruckte Produkte umzusetzen.


2. Subtraktive Farbmischungen – Farberscheinungen auf Materialien

Lichtstrahlen treffen auf eine Oberfläche.

Die Oberflächenstruktur reflektiert das Licht auf jeweils ganz spezifische Art:
Dunkle Oberflächen schlucken (absorbieren) den grössten Teil des Lichts.
Helle Flächen reflektieren das meiste Licht.
Schwarz und Weiss sind dabei die extremsten Gegensätze.
Auch Schwarz und Weiss sind Farben.

Dazwischen liegt eine unermessliche Anzahl an Abstufungen im Grad der Helligkeit, der Buntheit und der Farbtöne.

Die von uns wahrgenommenen Farben entstehen erst in unseren Augen, die über unzählige, spezielle Farb- und Helligkeitsrezeptoren verfügen.
Jede Oberfläche hat ihren ganz spezifischen Reflexions- bzw. Absorptionsgrad, der uns eine bestimmte Farbe «sehen» lässt. 

Primärfarben

Primärfarben in der Malerei mit Pigmenten sind folgende Farbtöne: Gelb – Rot – Blau.
Sie können nicht aus anderen Farben gemischt werden und sind die Grundlage für alle Farbmischungen.

Allerdings lassen sich aus diesen drei Basisfarben nie alle Farbtöne mischen!

Entweder entsteht ein stumpfes Grün oder eine ebenfalls stumpfes Violett – je nachdem, welche Basisfarbtöne man verwendet.

Deshalb verwenden alle Künstler verschiedene Gelb-, Rot- und Blautöne, um intensiveres Orange, vor allem aber Grün und Violett oder unzählige andere Farbtöne mischen zu können.

Farbenlehre mit nur 3 Grundfarben zu vermitteln, ist deshalb eine zu starke Vereinfachung, die man nur für den Einstieg in das Farben mischen verwenden sollte!

Primärfarben finden Sie in unserem Sortiment:

Prime Yellow 1, Prime Red Magenta 2, Prime Blue 3:

Und die Gruppe mit Yellow greenshade 7, Scarlet 8, Cyan blue 9:

Sekundärfarben sind immer Mischungen


Aus Gelb und Rot entsteht Orange
.

Aus Gelb und Blau entsteht Grün
.

Aus Rot und Blau entsteht Violett

.

Diese neuen Farbmischungen nennt man Sekundärfarben.

Sie sind immer weniger bunt als die Primärfarben.

Allerdings: die Farben Orange 4, Violet 5, Green 6 

in unserem Sortiment sind keine Mischungen aus Primärfarben wie oben beschrieben.

Wir haben sie aus reinen Pigmenten hergestellt, die extrem brillant und farbstark sind. So werden auch Ihre eigenen Mischungen wieder bunt…

 

Malen mit Color Circle in der Praxis

Wir empfehlen Ihnen für den Start eine Farbpalette aus folgenden Tönen:
Yellow 1, Blue 3, Violet 5, Green 6, Yellow 7, Scarlet 8, Cyan Blue 9, Red 18 Magenta.
Hier können Sie die Farbtöne direkt bestellen → Webshop

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